Vermerke

Vermerke:

Zu Lepidopleurus boettgeri (Vermerk 1)

Von einer Käferschnecke liegt ein 2,2 mm hohes und 3,0 mm breites Schwanzsegment vor. Es ähnelt dem Lepidopleurus decoratus (REUSS 1860), einer in miozänen Ablagerungen Europas weit verbreiteten Art. Durch einen Neufund, ein Kopfsegment, konnte die Art als Lepidopleurus boettgeri SULC 1936 bestimmt werden.

Zu Semicassis grateloup (Vermerk 2)

Diese Art gleicht der Art rondeleti, unterscheidet sich aber durch folgende Merkmale: Die oberen Umgänge sind wesentlich steiler. Der obere Teil wirkt regelrecht spitzwarzig. Die Umgänge tragen 4 - 5 Spiralen mit achsial 25 Knoten. Die Skulptur ist sichtbar anders, da sich zwischen den 4 ? 5 Primärspiralen keine Sekundärspiralen einfügen.

Zu Sorgenfreispira calais sensu ANDERSON 1964 (Vermerk 3)

Apex zweieinhalb glatte gerundete Windungen. Danach ca. 6 bis 7 rechtsgwundene Umgänge. Die Skulptur beginnt mit drei Spiralen, die mit den Anwachslinien spitze Knoten bilden. Unterhalb der untersten Spirale ist der Umgang tief eingesenkt. Die oberste Windung wirkt wie ein aufgesetzter Turban. Auf den folgenden Windungen sind die Anwachslinien auf den Rippen nur noch andeutungsweise vorhanden und bilden keine Knoten. Die Rippen erscheinen daher wohlgerundet. Der untere Teil des Umganges ist mit dichtstehenden breiten Primärspiralen bedeckt, in deren Zwischenräumen sich gelegentlich eine Sekundärspirale einschiebt. Die oberste breite Spirale des unteren Teils bildet die Carina, die deutlich oberhalb der Mitte des Umganges liegt. Über der Carina ist der Umgang mit feineren Spiralen bedeckt. Oberhalb der Carina biegen die Rippen im engen Bogen nach vorne um. An der oberen Naht entsteht eine Art Kranz. Pro Umgang sind ca. 12 Rippen vorhanden. Die Außenlippe ist dünn, bauchig und über der Carina konkav. Die Innenlippe ist leicht S-förmig gebogen. Insgesamt bleiben die Exemplare schlank und variieren in ihrer Skulptur nur wenig. In Miste ist diese Art nicht vorhanden.

Zu Terebridae (Vermerk 4)

Ein Neufund, bei dem es bisher nicht gelungen ist, in der Literatur einen passenden Namen zu finden. Das Exemplar ist 7,6 mm hoch und besitzt 7 Windungen. Das Embryonalgewinde fehlt. Die Rippen, 18 auf dem letzten Umgang, sind nur schwach gebogen. Statt der bei dieser Gattung sonst häufigen Vertiefung im oberen Schalendrittel, besitzt dieses Gehäuse eine kräftige Spirale, die auf den Rippen flache Knoten bildet. Die Schale ist sonst glatt und glänzend.

Bei mehr gut erhaltenem Material könnte sich herausstellen, dass dieses und das mit Hastula (Hastula ) aff. striata (BASTEROT 1825) angedeutete Exemplar zu einer Art gehören.

Zu Ringicula (Ringicolocosta) costata (Vermerk 5)

Gehäuse klein, schlank und rechtsgewunden. Apex orthostroph, paucispiral, gerundet und glatt. Teleconch mit 3 bis 4 Windungen. Auf den Umgängen ca. 25 ungleichmäßig verteilte Rippen, die im oberen Drittel nach vorne umbiegen. Rippen dünner als die Zwischenräme. Die Breite der Zwischenräume variiert gelegentlich auf den Windungen. Das obere Drittel der Windung ist gerundet, danach fällt die Windung flach gerundeter und steiler ab. Die Umgänge wirken dadurch geschultert. Zwischen den Rippen 12 fadenartige, aneinander liegende Spiralen, die mal deutlich oder nur sehr schwach über die Rippen verlaufen. Mündung etwa zweidrittel des letzten Umganges und länglich trapezförmig. Außenlippe und Innenlippe verdickt. Spindel mit zwei kräftigen Falten

Zu Arca sp. (Vermerk 6)

Es liegt nur die Hälfte einer Klappe vor. Diese ist hoch gewölbt, fast dreieckig wirkend. Der Ventralrand ist wenig gerundet.Die Unterseite vermutlich glatt und nicht gekerbt. Die engstehenden radialen Rippen sind gleich breit, wie die Zwischenräume. Die Anwachsstreifen sind auf den radialen Rippen deutlich ausgeprägt

Zu Lentidium (Lentidium) sp. (Vermerk 7)

Im Gegensatz zu Lentidium (L.) donaciformis befindet sich am Vorderrand vom Wirbel ausgehend eine auffallend starke, abfallende Kante. Der Ventralrand ist länglich (!) gerundet. Das Verhältnis der Länge zur Breite ist 1 : 0,56, während es bei der Art von Kautsky 1 : 0,75 beträgt. Diese Abweichung ist so deutlich, dass sie als Spezies abgetrennt wurde.

Zu Teinostoma sp. (Vermerk 8)

Durchmesser ca. 2,5 Millimeter. Protoconch nicht erhalten. Teleoconch fast 3 Windungen, an Größe rasch zunehmend. Im Querschnitt oval wirkend, dorsal flach. Auf den ersten 2 1/2Windungen 4 Spiralen, durch Anwachsrinnen unterbrochen. Auf dem letzten 1/2 Umgang ist die Skulptur nur schwach erkennbar (abgerieben?). Nabel flach geschlossen mit Nabelrinne.

Zu Purpura (Tritonalia) erinacea (Vermerk 9)

2 Exemplare, bis 17,5 mm hoch. Diese Art ist extrem variabel (siehe z. B. Poppe & Gato 1991, Tafel, 26 Fig. 1-5 oder Baluk 1995, Tafel 23, Fig. 1-7). Unsere Exemplare stimmen am besten mit dem von Hoernes 1856, Tafel 25, Fig. 16 abgebildeten Gehäuse überein.

Zu Drillia miocaenica (Vermerk 10)

11 Exemplare bis 16,4 mm hoch. Sie entsprechen der Abbildung von PEYROT 1931, Ausgabe A, Thome 83, Tafel 7, Fig. 79-81. Die Richtigkeit der Gattung ist noch fraglich.

Zu Cerithium (s. lat.) sp (Vermerk 11)

Protoconch nicht vorhanden. Unter der Sutur liegt eine breite Spirale,die andeutungsweise den Beginn der Rippen anzeigt. Unterhalb dieser Spirale fällt der Umgang schräg ab und es folgen 6 weitere Spiralen, von denen die 2., 4. und 6. Spirale auf den Rippen Knoten bilden. Die oberste Spirale mit Knoten ist etwas schwächer. Pro Umgang sind 13 Rippen vorhanden. Die Spezies steht vermutlich der in Österreich vorkommenden Art Cerithium (Ptychocerithium) bronni nahe

Zu Tritia (Vermerk 13 - Hinweis zur Artentrennung)

Zu Tritia bocholtensis:

Steilabfallende Windungen. In der Regel 13 bis 17 oder auch mehr Rippen. 4 bis 6, in der Regel 5 Spiralen, die auf den Rippen oft Knoten bilden. Außenlippe mit 6 kräftigen Knoten. Innenlippe 3 kräftige Knoten. Auffallend ist der offene und nach hinten weisende Kanal.

Zu Tritia andersoni:

Steil und stufig abfallende Windungen. 12 bis 14 Rippen. 5 bis 7 Spiralen durch schwache Furchen getrennt. Kallus über die Basis reichend. Außenlippe mit 9 l

Leistenzähnen. Innenlippe mit 2 Knotenzähnchen (oben und unten), dazwischen auch kleinere und schwache Knoten.

Zu Tritia catulli:

(Vergleich mit Funden aus dem Reinbekium und Hemmoorium) 11 bis 13 kräftige Rippen. 6 bis 7 Spiralen, die nach unten zum Kallus deutlich schwächer werden. Auf der Basis 17 Spiralen mit breiten Furchen (Siehe A. W. JANSSEN 1972, Tafel 6, Figur 3-6). Nach BALUCK 1997, Seite 10, müsste die Art catulloi heißen. In Werder ist die Art sehr häufig.

Zu Tritia serraticosta:

Im Unterschied zu catulli ist der Protoconch wesentlich größer. Es sind 8 gleich stark bleibende Spiralen vorhanden. In der Ansicht scheinen die Rippen senkrecht übereinander zu stehen. Die Art ist in Werder selten.

Zu Tritia karinae (WIENRICH 2001) und Tritia schroederi:

Die Exemplare aus Werder sind nicht eindeutig dieser oder jener Art zuzuweisen. Sie wurden zur Art schroederi zusammengefasst.

Zu Benthomangelia aff. obtusangula (Vermerk 14)

Zu dieser Art vergleiche Wienrich 2007, Seite 692.

Zu Pholadinae sp. 1 und sp. 2 (Vermerk 15 und 16)

Es wurden sehr zahlreiche Fragmente aussortiert. Anhand der Skulptur können mit Sicherheit 2 Arten getrennt werden.

Sp. 1: Radiale Leisten mit Spitzen, die auf dem oberen Rand leistenartig verdickt sind.

Sp. 2: Radiale, lamellenartige Leisten, wellenartig gebogen.

Zu Trigonostoma (Ventrilia) acutangula (Vermerk 17)

Es liegen 24 Exemplare vor. Diese Schalen ähneln durch den Mündungsbereich auf den ersten Blick sehr der Art T. pouwi A. W. Janssen 1984. Es bestehen aber deutliche Unterschiede - vor allem in der Ausbildung der Rippen. Sie sind bei T. acutangla sehr kräftig und bleiben bis auf den letzten Umgang erhalten. Bei T. pouwi sind die Rippen nur angedeutet. T. acutangula besitzt auf der Schlusswindung in der Regel 10 Rippen. Jede bildet auf der Karina eine deutliche Spitze aus. Auf dem oberen Umgangsteil verlaufen sie als lamellöse Leisten schräg nach vorn. Zwischen den Leisten ist dieser Umgangsteil napfförmig eingedrückt. Von der Gehäusespitze sieht er treppenartig aus. Die Umgänge sind wesentlich weniger gewölbt, als bei T. pouwi.

Die Stücke von Werder entsprechen dem, was Kautsky 1929 auf Tafel 10, Fig. 9 und Perot 1928, in Tome 79, auf Tafel 14, Fig. 23 bis 25 unter diesem Artnamen abgebildet haben.

Einige der Fundstücke lassen sich nur schwer der einen oder anderen Art zuordnen. Es scheint so, als ob sich T. pouwi aus T. acutangula entwickelt hat und diese Entwicklung in Werder dokumentiert ist. Kautsky kannte aus Hemmoor die Form T. pouwi nicht. In Miste trat T. acutangula nicht mehr auf.

Zu Chrysallida (Pyrgulina) belgica (GLIBERT 1958) (Vermerk 18)

Wir schließen uns in der Namensgebung Moths an (Moths 2010, S. 84). Sie gilt für Exemplare mit breiten Spiralbändern und schmalen Zwischenräumen.

Zu Chrysallida (Pyrgulina) interita VAN DER LINDEN & EIKENBOOM (Vermerk 19)

Diese Art unterscheidet sich von der vorigen durch die sehr feine Spiralstreifung zwischen den Rippen. Sie kommt sehr viel häufiger vor. Zwischenformen konnten in unserem Material nicht beobachtet werden. Den Namen haben wir gewählt, weil die beiden Autoren, nach unserem augenblicklichen Kenntnisstand, diese Form als erste sinnvoll benannt und sehr gut abgebildet haben.

Zu Nerita plutonis BASTEROT 1825 (Vermerk 20) (Foto)

Das Gehäuse wurde im Kies der Firma Krinke gefunden und uns freundlicherweise zur Bestimmung überlassen. Es ist 13,2 mm lang und 11,0 mm hoch.

Abgebildet ist diese Art bei Cossmann & Peyrot 1916, Tome 70, Tafel 7, Figur 72-76.


Zu Kleinella (Kleinella) nordmanni SORGENFREI 1958 (Vermerk 21)

Die Skulptur unserer Exemplare ist so variabel, dass wir sie nicht verschiedenen Arten zuordnen möchten. Wir halten sie für eine Art. Schalen, die kaum skulpturiert sind und solche, bei denen der gesamte Umgang mit Spiralen bedeckt ist, betrachten wir als Extremformen.


Zu Vitularia linguabovis (BASTEROT, 1825) (Vermerk 22)

In der Namensgebung schließen wir uns Baluk (1995, S.229) an. Er ist der Meinung, dass die österreichischen und die französischen Exemplare zu einer Art gehören, die außerordentlich variabel ist. Es gilt für alle der Artname Basterots. Der Name bezieht sich auf die eigentümliche warzige Skulptur des Gehäuses, die der Oberfläche einer Rinderzunge ähnlich sehen soll.

Zu Emarginula (Emarginula) sp. (Vermerk 23)

E. boelschei bildet rasch stark anwachsende Hauptrippen aus, in deren Zwischenräumen sich je eine Nebenrippe einfügt. In der Draufsicht entsteht der Eindruck von großen, durch die Hauprippen getrennten Feldern. E. sp. bildet zahlreichere, langsam anschwellende Rippen aus, die nebeneinander den Rand erreichen. Dadurch entsteht eine gleichmäßige Struktur. In der Draufsicht sind keine getrennten Feldern erkennbar. Der Unterschied ist so auffallend, dass sie von uns vorerst nicht zur Art boelschei gestellt werden kann.

Zu Cantharus (Pollia) canullaroides (GRATELOUP 1840) (Vermerk 24)

Das Exemplar wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

Abgebildet ist diese Art bei Cossmann & Peyrot in Tome 77 auf Tafel 1 Figur 6 und 7. Die Übereinstimmung der Abbildungen und des vorliegenden Stückes ist so groß, dass kein Zweifel besteht.

Zu Euthria guibei PEYROT 1928 (Vermerk 25)

1 Exemplar 25,0 mm hoch und 14,4 mm breit, bis auf die fehlenden Jugendwindungen gut erhalten.

Diese Art ist bei Cossmann & Peyrot Ausgabe 79 Tafel 5 Figur 21-22 und auf der Internetseite des "International Fossil Shell Museums" abgebildet.


Zu Conus (Chelyconus) cf. benoisti MAYER-EYMAR 1890 (Vermerk 26)

Fragmente, bei beiden Exemplaren fehlen unter dem Kiel Großteile der Schlusswindung.

Für diese Bestimmung sprechen der Winkel des Gewindes (er ist viel flacher als bei C. aquensis), die Form der Umgänge und der Verlauf der Anwachslinien (so weit noch erhalten). In Frankreich ist diese Art aus untermiozänen Ablagerungen bekannt. Abgebildet ist sie bei Cossmann & Peyrot Ausgabe 83, Tafel 2 Figur 1, 2 und nicht so gut im Internet beim "International Fossil Shell Museum".

Zu Ocenibrina (Vermerk 27)

Alle untersuchten Exemplare von Krinke sind abgerieben. Der Protoconch nicht bestimmbar erhalten. Spindelzähne 6, ein siebter meist nicht deutlich ausgeprägt. Anzahl der Windungen sind bei allen verglichenen Exemplaren gleich. Die Außenlippe verdickt, nur bei einer Art, artspezifisch verlängert. Das Maß H : B gibt an, um wie viel die Art höher als breiter ist. Es wurden nur die Anzahl der Hauptspiralen der letzten Windung gezählt. Der Teleconch beginnt mit 4 oder 5 Spiralen. Mit einer Ausnahme (sublavata) sind alle Windungen konvex ausgebildet und durch eine vertiefte Naht getrennt. Es wird nur der Name der Unterart genannt (Ocenibrina sublavata grundensis = Ocenibrina grundensis). Strausz 1966 zählt die Art crassilabiata nicht zum Formenkreis O. sublavata, obwohl sie aufgrund der Skulptur hierzu gehören müsste.

Ocenibrina avitensis: H : B 2,5 bis 3, diese Art lässt sich leicht mit Hadriania coelata (Dujardin 1837) verwechseln, deren Kanal aber wesentlich länger ist. O. avitensis nimmt schon nach wenigen Windungen an Dickbauchigkeit zu und die Außenlippe trägt kräftige Zähne, die auf einem Wulst liegen. Bei Hadriana coelata liegen die Zähner flacher auf der Lippe. Voorthuysen (1944) stellt Hadriania zur Gattung Ocenibrina und zur Art sublavata.

Ocenibrina crassilabiata: H : B 1,33, 19 auffallend breite Hauptspiralen, 12 gerundete Rippen pro Umgang, Außenlippe artenspezifisch verdickt und verlängert. Sehr kräftige Zahnleiste.

Ocenibrina grundensis: H : B 1,57, 20 Hauptspiralen, 10 gerundete Rippen von der Schulter ausgehend nach oben deutlich verflachend. Zwischen den Spiralen Anwachslinien sehr deutlich ausgebildet. Dadurch wirkt die Oberfläche artspezifisch schuppig.

Ocenibrina sublavata: H : B ca. 1,6 - 1,8, 11 oder 12 Hauptspiralen, 10 oder 11 Rippen pro Umgang. Die Art ähnelt der crassilabiata, aber bis zur Mitte der letzten Windung liegen die Umgänge fast in einer Seitenlinie, während die Umgänge von Crassilabiata deutlich konvex sind. Rippen breit gerundet oder schmaler und höher.

Zu Mitra sp. sensu MOTHS, 2010, Tafel 18, Fig. 3 (Vermerk 28) (Foto)

2 Exemplare, je 20 mm hoch. Der Protoconch nicht erhalten. Teleoconch mit 7 fast senkrecht abfallenden Windungen. Windungsnähte tief eingesenkt. Auf den ersten 2 1/2 Windungen jeweils im oberen und unteren Teil 2 Spiralen. Zwischen den doppelten Spiralen einen größeren Zwischenraum. Die Anwachsstreifen bilden auf den doppelten Spiralen Stege, die auf den Spiralen "Gnubbel" bilden. Auf den folgenden Windungen verflacht die Skulptur. Nach der 5. Windung schiebt sich eine weitere Spirale ein. Die Spiralen und Zwischenräume sind etwa gleich breit. Die Windungen nehmen nur wenig an Umfang zu. Der Durchmesser der letzten Windung beträgt nur 7 mm. Die Exemplare wurden mit der Mitra (Tiara) grateloupi aus Krinke verglichen. Die ersten Windungen dieser Art beginnen jedoch mit 6 bis 7 gleichmäßig verteilten Spiralen. Der Zwischenraum zweischen den Spiralen erreicht nicht die Hälfte der Spiralenbreite. Der Windungsumfang nimmt bei den jüngeren Windungen deutlich zu.

Wegen der abweichenden Skulptur als Mitra sp.

Zu Zonaria sp. (Vermerk 29)

1 Exemplar, 15,9 mm lang, 11,1 mm breit, 8,3 mm hoch, oval, innen 8, außen 10 Zahnleisten.

Es ist noch nicht geglückt in der Literatur eine Art mit so weit auseinander stehenden Zahnleisten zu finden. In der Form ähnlich ist die rezent im Mittelmeer vorkommende Art Zonaria pyrum (GMELIN 1791). (Siehe Poppe und Gato (1991): European Seashells, Vol. 1,T. 19 Fig. 15 - 19)

Zu Clio aff. irenae A.W.JANSSEN 1989 (Vermerk 30)

1 Exemplar, 5,4 mm lang, an der Öffnung 2,7 mm bzw. 2,1 mm breit, Protoconch fehlt.

Durch seine tütenähnliche Form ähnelt es sehr den bei A.W. Janssen (1989, SOME NEW PTEROPOD SPECIES FROM THE NORTH SEA BASIN CAINOZONIC (MOLLUSCA: GASTROPODA, EUTHECOSOMATA), S. 126, T. 8 Fig. 1-3) abgebildeten Exemplaren. Möglicherweise war es aber apical weniger stark gebogen.

Zu Cerithiopsis sp. (Vermerk 31)

Die zu Anfang kegelförmige Spitze verflacht auf den folgenden, merklich konvexen Windungen. Die Windungen sind tief eingenkt, sodass die Windungsnaht in einer Vertiefung liegt. Die erste Windung beginnt mit 2 kräftigen Spiralen. Ab der 3. Windung entwickeln sich bis zur Schlußwindung 3 kräftige Spiralen. Auf den Rippen bilden die Spiralen "Knubbel". Die Spiralen laufen bis auf die Windungsnaht. Die Rippenzahl pro Umgang beträgt 22. Bei einem anderen Exemplar entwickelt sich ab der 4. Windung eine 4. Spirale. Diese bleibt schwächer.

Möglicherweise gehört diese Art in die Variationsbreite von Cerithiopsis sp. 5, Plan 49, Nr. 10, A. W. Janssen, 1984. Sie unterscheidet sich aber deutlich durch die höhere Anzahl der Rippen.

Zu Cancellaria sp. (Vermerk 32)

Höhe 13,5 mm. Protoconch 1 1/2 bis 2 glatte, gerundete Windungen. Der obere Teil des Umganges ist flach und fällt dann gerundet ab. Je Umgang 12 gerundete Rippen (am Exemplar leicht abgerieben).Nähte tief eingesenkt. Die Rippen enden senkrecht, kantig auf der Windungsnaht. Bis zum Umbilicus (ca. 1/3 Windungshöhe) ca 7 gerundete, schwache Spiralen mit gleich breiten Zwischenräumen. Der Umbilicus beginnt mit einer hervortrenden Spirale, hier "Hauptspirale" genannt. Bis zur Basis sind weitere "Hauptspiralen" vorhanden. Sie unterteilen den Raum zwischen den Rippen in eine Art "Felder". In den so genannten Feldern befinden sich 2 bis 5 mal schwächere oder stärkere Spiralen, die aber nicht die Stärke der sogenannten "Hauptspiralen" erreichen. Zur Basis hin folgen weitere starke Spiralen. Die Zwischenräume sind aber deutlich größer als die Spiralenbreite. Basalrand innen mit 8 länglichen Zähnen. Columellarrand mit 2 kräftigen Spindelfalten.Ein weiteres Exemplar ist aus Miste bekannt. Es soll sich um Gulia deshayesana GRATELOUP 1832 handeln

Zu Naticinae (Vermerk 33)

In ihren Arbeiten von 2005 und 2008 befassen sich die Autoren Pedriali & Robba sehr ausführlich mit den Naticinae aus dem Pliozän Nord- und Zentralitaliens. Sie kommen dabei zu folgendem Ergebnis: Zur Bestimmung einer Art in dieser Subfamilie steht das Opercel an erster Stelle. Es ist ausreichend, jede Art zu bestimmen. Das Embryonalgewinde und die Farbmuster sind die beiden nächsten Merkmale, die zur Diagnose genutzt werden können, aber nicht immer. Die übrigen Schalenmerkmale taugen zur Abtrennung von Arten nur gelegentlich. (Vergleiche: Pedriali & Robba 2008, Seite 77)

Die Gehäuse der im Kies der Firma Krinke vorkommenden Naticinae mit Hilfe dieser Kriterien zu bestimmen ist oft nicht möglich. Bei einigen Exemplaren ist ein Farbmuster (rotbraune Punkte auf dem Gehäuse) zu erkennen. Die Embryonalgewinde sind sehr oft beschädigt. Man ist folglich gezwungen auch auf Gehäusemerkmale zurückzugreifen. Bei einigen Stücken wird ein Zweifel bleiben.

Gesichert scheint uns das Vorkommen folgender Arten: (Hinter jeder Art die Anzahl der gefundenen Opercel)

Cochlis hanseata (KAUTSKY 1925)

222

Opercel

Cochlis hoernesi (FISCHER & TOURNOUER 1873)

8

Opercel

Cochlis neglecta (MAYER 1858)

4

Opercel

Cochlis sp. I

1

Opercel

Cochlis sp. II sensu A.W. JANSSEN 1984 T. 57 Fig. 1 - 4 Fig. 10 (non tigrina)

4

Opercel

Tanea dillwyni koeneni (SACCO 1891)

1

Opercel

Tectonatica miopusilla (KAUTSKY 1925)

10

Opercel

Tectonatica sp.

1

Opercel

Die Opercel, die wir der Art Cochlis hanseata (KAUTSKY 1925) zugeordnet haben, konnten wir zunächst nicht vergleichen. Unsere Funde ließen jedoch keine andere Deutung zu. Kugelförmige Gehäuse mit an der oberen Naht eingesenkten Nähten und einem unten im Nabel mündendem kräftigem Funiculus sind die in unserem Material am häufigsten vorkommenden Naticinae. Von den Arten hoernesi, "non tigrina" u. hanseata ist die Art hanseata mit etwa 80 % vertreten. Abbildungen finden sich bei Kautsky 1925 auf Tafel 6 Figur 14, 15, Moths 2010 u.a. auf Seite 37 Abb. 22 oder A.W. Janssen 1984 auf Tafel 57 Figur 8 (hier unter anderem Artnamen).

Das Opercel besitzt am Außenrand eine schmale Leiste. Nach innen folgen eine relativ breite, mitteltiefe Rinne, zwei kräftige, nur durch eine flache, schmale Rinne getrennte Leisten und eine relativ breite, tiefe Rinne.

Von Cochlis hanseata (KAUTSKY 1925) wurden inzwischen 9 Gehäuse mit in situ befindlichem Opercel gefunden. Unsere Vermutung wurde dadurch zur Gewissheit.

Naticinae mit den vorgenannten und bei den 4 folgenden Arten genannten Opercel- und Schalenmerkmalen stellen Pedriali & Robba (2005, Seite 135) in die Gattung Cochlis RÖDING 1798.

Cochlis hoernesi (FISCHER UND TOURNOUER 1873) konnten wir direkt vergleichen. Uns liegt aus Winterswijk-Miste ein Exemplar mit in situ befindlichem Opercel vor. Gehäuse dieser Art sind leicht gedrückt Die Umgänge nehmen schnell an Weite zu und sind auf der Oberseite abgeflacht. Die Nähte sind gerundet. Der Funiculus mündet in der Mitte des Nabels. Er ist schwach und unscharf begrenzt.

Opercel, die zu dieser Art gehören, besitzen am Rand eine schmale Leiste, gefolgt von einer relativ breiten Rinne, einer zweiten schmalen Leiste und einer weiteren relativ breiten Rinne (Vergleiche A.W. Janssen 1984, Tafel 56, Figur 6-9 und Tafel 57 Figur 9).

Auch von Cochlis neglecta (MAYER 1858) liegt aus Winterswijk-Miste ein Exemplar mit in situ befindlichem Opercel vor.

Gehäuse, die wir dieser Art zurechnen, sind leicht gestreckt, die Nähte flach anliegend. Der Funiculus befindet sich in der Mitte des Nabels. Er ist kräftig und scharf begrenzt.

Die dazugehörigen Opercel besitzen am Rand einen breiten Steg, vor dem eine breite, tiefe Rinne liegt. Auf dem Steg befinden sich drei schmale Leisten. Sie sind bei unserem Exemplar aus Winterswijk-Miste und bei den Exemplaren aus Werder wesentlich schmaler als bei dem Opercel, das A.W. Janssen (1984, Tafel 57, Figur 12) abbildet. Der breite Steg ist deutlich granuliert.

Von dieser Art haben wir im Kies der Firma Krinke kürzlich ein Exemplar mit in situ befindlichem Opercel gefunden.

Das Opercel von Cochlis sp. I ist folgendermaßen aufgebaut:

Es ist 6 mm lang und schwach konkav. Am Außenrand befindet sich eine sehr schmale Leiste, davor eine sehr schmale Rinne. Es folgen eine Leiste, doppelt so breit wie die Außenrandleiste, eine schmale, flache Rinne und eine weitere Leiste, ebenso breit wie die Außenrandleiste. Diese Leiste fällt konkav zu einer breiten Rinne ab.

Wir sind nicht sicher, ob es sich bei diesem Opercel um eine eigene Art oder um eine Bastardform von Cochlis hanseata (KAUTSKY 1925) handelt.

Bemerkungen zu Cochlis sp. II sensu A.W. JANSSEN 1984 T. 57 Fig. 1-3 Fig. 10

Diese Art heißt bei A.W. Janssen Natica tigrina DEFRANCE 1825.

Von ihr konnten wir im letzten Jahr drei Exemplare mit in situ befindlichen Operceln bergen. Sie entsprechen den Exemplaren, die A.W. Janssen aus Winterswijk abgebildet hat.

Opercel dieser Art besitzen am äußeren Rand eine schmale Leiste. Nach innen folgen eine breite Rinne, eine breite Leiste und eine schmale Rinne. Das Gehäuse ist fast kugelförmig. Die Umgänge sind auf der Oberseite nicht abgeflacht. Stattdessen läuft die Außenlippe in einem gleichmäßigem Bogen auf den vorletzten Umgang zu. Die Nähte sind umgeschlagen. Der Funiculus befindet sich in der Mitte des Nabels. Er ist unscharf begrenzt und meistens kräftig. Gut erhaltene Exemplare zeigen Reste dunkler Farbflecken, die von Idividuum zu Individuum verschieden groß sein können.

Zur Namensgebung haben wir folgendes herausgefunden:

Im Jahre 1781 erscheint in Nürnberg der 5. Band einer Buchreihe mit dem Titel: "Neues sytematisches Conchylien = Cabinett fortgesetzt durch Johann Hironymus Chemnitz ..." In ihm beschreibt der im Titel genannte Autor auf Seite 265 eine rezente "genabelte Nerite" von den tranquebarischen Ufern und nennt sie "Die Tiegerhaut - Pellis tigrina". Auf der Tafel 187 Fig. 1892 - 1893 bildet er sie ab. Sie ist unseren Gehäusen ähnlich - fast kugelig, mit in der Mitte des Nabels gelegenem, kräftigem Funiculius, einer Außenlippe, die ohne Einsenkung auf den vorletzten Umgang trifft und einem feinen Punktmuster, das den Anwachslinien zu folgen scheint. Ein Opercel fehlt.

1798 fertigt Röding einen Verkaufskatalog zur Sammlung eines J.F. Bolten an. Dort bezieht er sich auf der Seite 147 unter der Nummer 1843 auf die oben genannte Arbeit und nennt die Art "Cochlis tigrina".

Spätere Autoren haben Namen aus diesem Katalog übernommen. So auch Abbott & Dance 1986 in Ihrem "Compendium of Seashells". Sie bilden dort auf der Seite 109 unten eine Naticide mit dem Namen Natica tigrina (RÖDING 1798) ab. Es ist eine Art, die häufig, in geringer Wassertiefe in den Meeren Ostasiens vorkommt. Das abgebildete Exemplar ist sicherlich identisch mit dem, das Chemnitz abbildete. In seiner Mündung befindet sich noch das Opercel. Dieses besitzt am äußeren Rand zwei kräftige Stege, getrennt durch eine schmale Rinne. Es unterscheidet sich also deutlich von unseren Exemplaren.

Aus dem bisher Geschriebenen ergeben sich zwei Dinge:

1. Mit dem Namen Natica tigrina wurden zwei verschiedene Arten benannt, eine rezente unter dem Namen Natica tigrina (RÖDING 1798) und eine fossile unter dem Namen Natica tigrina DEFRANCE 1825.

2. Der Name Cochlis tigrina RÖDING 1798 ist für unsere Art nicht geeignet. Er bezeichnet eine rezente Art, deren Opercel sich von unserem deutlich unterscheidet.

Wir benötigen also einen Ersatznamen. Er muss aus einer Arbeit stammen, in der sowohl das Opercel als auch das Gehäuse der Art abgebildet und beschrieben werden. Wir konnten bisher nur eine finden, die diese Kriterien erfüllt und bei der die dort abgebildeten Exemplare mit unseren identisch sein könnten. Es ist die Arbeit von v. Koenen 1882: "Die Gastropoda holostomata und tectibranchiata, Cephalopoda und Pteropoda des norddeutschen Miocän" Er bildet auf der Tafel 5 zwei Gehäuse unter dem Namen Natica beyrichi V. KOENEN ab, in Figur 1 und 2 eines aus Dingden, in Figur 3a und 3b eines aus Amsterdam. Das Exemplar aus Dingden könnte mit unseren identisch sein (vergleiche dazu auch A.W. Janssen 1969, Miocän von Dingden, S. 171 Nr. 105 - Material) Es besitzt aber kein Opercel mehr. Das Exemplar aus Antwerpen besitzt ein Opercel. Das unterscheidet sich aber möglicherweise von unseren. Nur ein direkter Vergleich würde hier Klarheit schaffen. Die Sammlung von v. Koenen liegt im Geologischen Institut Göttingen.

Aus dem Kies der Firma Krinke liegt uns ein Opercel (siehe Auflistung, 1 Exemplar) vor, das dem, von Pedriali & Robba im 2. Teil ihrer Arbeit über die pliozänen Naticiden Nord- und Mittelitaliens unter dem Namen Tanea dillwyni koeneni (SACCO 18919) abgebildeten, sehr ähnelt ( A Revision of the Pliocene Naticids ... II. 2008, T. 3 Fig. 8). Unser Opercel besteht von außen nach innen aus einer schmalen Leiste, einer schmalen, scharfkantigen Rinne und einer zweiten Leiste. Diese überdeckt die vor ihr liegende scharfkantige Rinne mit ihrem Überhang zu 2 Dritteln. Es folgt eine schwache, schmale Leiste und eine schmale, flache, gerundete Rinne.Es hat eine Höhe von etwa 3 mm.

Opercel, die so aussehen wie das eben beschriebene, passen in keine der bisher bestehenden Gattungen. Deshalb wurde von Pedriali & Robba die Gattung Tanea neu eingeführt. (Pedriali & Robba, 2008, Seite 98)

Weil sich die Opercel von Tanea koeneni (SACCO 1891) und der rezent im Mittelmeer vorkommenden Art Tanea dillwyni (PAYRAUDEAU 1826) so sehr ähneln, wurde von den beiden Autoren koeneni als Unterart zu dillwyni gestellt (Pedriali & Robba, 2008 S. 106).

Für die Art typisch ist eine scharfe Radialskulptur auf der Oberseite der Umgänge. So ähnlich skulpturierte Gehäuse finden sich sehr zahlreich in unserem Material. Es wurden bisher mehr als 180 Exemplare gesammelt. Alle sind sehr klein. Keines ist größer als 5 mm.

Stratum typicum für Tanea dillwyni koeneni (SACCO 1819) ist die Syltstufe. Nicht aus dieser, aber aus der etwas älteren Gramstufe liegen uns juvenile Exemplare dieser Art vor. Im Vergleich zeigen sich doch Unterschiede:

1. Die Riefen auf der Gehäuseoberseite verlaufen bei den obermiozänen Exemplaren in einem Bogen nach hinten. Bei den Exemplaren aus Werder schräger nach unten.

2. In der Draufsicht ähneln sich die Embryonalgewinde, nicht aber im Profil. Bei den Exemplaren aus der Gramstufe ist in der Seitenansicht zu erkennen, dass das Embryonalgewinde flach niedergedrückt ist, die Windungen fast in einer Ebene liegen. Bei den Exemplaren aus Werder sind sie kegelförmig aufgewunden.

Die Unterschiede - geringe Größe, anderer Verlauf der Skulptur und andere Form des Embryonalgewindes - ließen Zweifel aufkommen, ob die Art zu dillwyni koeneni zu stellen ist.

Hinweis:

Bei einigen Operceln wurden vom Centrum ausgehend Überwachsungen festgestellt. Erst der Querschnitt des Opercels zeigt die wahre Skulptur.

Zu Astarte (Astarte) gleuei WOLLEMANN 1906 (Vermerk 34) (Foto)

1 rechte Klappe, 12 mm hoch. Diese Klappe stimmt vollkommen mit Klappen aus Groß Pampau (Oberes Miozän, Langenfeldium) überein. Diese Art gehört nicht in die Hemmoor-Fauna. Die Klappe muss eingespült oder umgelagert worden sein.

Zu Chrysallida (s. lat.) sp. (Vermerk 35)

Der Nucleus ist eingesenkt und von einer glatten Windung umschlossen. Teleoconch mit 3 Windungen. Pro Umgang mit 12 senkrecht und grundeten Rippen. Zwischen den Rippen dichtstehende Spiralen, die nur im Streiflicht zu erkennen sind. Zur Basis hin keine Spiralen mehr erkennbar. Innenlippe mit einemkräftigen Zahn. Außenlippe innen mit 7 dünnen Zahnleisten. Das Exemplar konnte keiner bekannten Art zugeordnet werden.

Zu Glycymeris (Glycymeris) nummaria (LINNAEUS 1758) (Vermerk 36)

Zu der Namensänderung von Glycymeris (Glycymeris) cor (LAMARCK 1805) in Glycymeris (Glycymeris) nummaria (LINNAEUS 1758) siehe Huber 2010 "COMPENDIUM OF BIVALVES" Seite 580.

Diese Art lebt noch heute, hauptsächlich im Mittelmeer, aber auch im Atlantik von den Canaren bis Israel, auf schlammigem Sand in einer Wassertiefe von 0 - 60 m.

Zu Flabellum sp. (Vermerk 37)

Ein weiteres, größeres Bruchstück trägt auf der Außenwand des Kelches keine Ornamente, es ist relativ glatt. Die Lamellen tragen wenige und unregelmäßige Warzen.

Saccostrea sp. (Vermerk 38)

Die Austern dieser Gattung ähneln einem Füllhorn. Dies trifft auch bei den Exemplaren von Krinke zu.


Zu Conilithes exaltatus und Conilithes antidiluvianus (BROCCHI 1814) (Vermerk 39)

Conilithes exaltatus (EICHWAD 1830) (vorher dujardini) und Conilithes antidiluvianus (BROCCHI 1814) sind sich recht ähnlich, lassen sich aber doch durch folgende Merkmale voneinander trennen. C. exaltatus unterscheidet sich von C. antidiluvianus durch

- ein deutlich schlankeres Embryonalgewinde

- der obere Gehäuseteil ist nahezu kegelförmig

- von der oberen Naht verläuft der Umgang schräg nach unten, ist länger, konvex oder gerade.

- der Umgangsteil, der von der Umgangskante senkrecht zur unteren Naht verläuft,ist niedriger

- die Knoten auf der Umgangskante verlieren sich sehr schnell.

- die Anwachslinien sind oberhalb der Umgangskante vorgezogen. Dadurch wirkt der Sinus tiefer.

- bei gleicher Windungszahl ist der Teil unter der Umgangskante deutlich kürzer

C. exaltatus zählt im Kies der Firma Krinke zu den häufigsten Arten. C. antidiluvianus ist selten.

Aus dem Siebmaterial von Krinke wurden 137 Protoconche von Conus aussortiert. Es fanden sich ausschließlich 130 Exemplare der Form A und sieben Exemplare der Form B. Außer der Form A und B fanden sich keine Übergangsformen. Da die Form exaltatus dominant vertreten ist, muss der Protoconch A zu C. exaltatus gehören. Andere Conusarte, außer den vorgenannten, sind in Krinke extrem selten. Die Form B ist mit Vorbehalt somit zu C. antidiluvianus zu stellen.


A B

Zu Varioconus pelagicus (BROCCHI 1814) (Vermerk 40)

Dies ist der gültige Name für die bei A.W. Janssen 1984 auf T. 76 Fig. 5 als Conus (Chelyconus) clavatulus d`Orbigny, 1852 abgebildete Art. Entnommen wurde er aus Tucker & Tenorio 2009: Systematic Classification of Recent and Fossil Conoidean Gastropods, S. 129.


Zu Eoconus marticensis (MATHERTON 1843) (Vermerk 41)

Auch dieser Name wurde Tucker & Tenorio 2009 (S. 142) entnommen. Synonyme für diese Art sind allionii non MICHELOTTI 1847 und semperi SPEYER 1862.


Zu Aporrhais prolata (Vermerk 42)

Siehe Revision der Miozänen Molluskenfauna (Hemmoorium) von Werder bei Achim (Nordwest-Niedersachsen) in Paleaofokus 5, 2016


Zu Avania (Alvania) dingdensis (Vermerk 43)

2 Exemplare. Sie entsprechen A.W. JANSSEN 1984, Tafel 46, Nr. 4 und WIENRICH 2001, Tafel 66, Figur 2. MOTHS 2016 nennt diese Art nicht aus Werder.


Vermerk 44

Apiocypraea cf. septemtrionalis: 1 Labrium, 4,5 (22 Zähne, die verlängert auf dem Umfang ausstreichen) und 1 Labrium 2,8 cm.

Apiocypraea sp.: 1 Labrium, 20 Zähne, die nicht verlängert sind, also deutlich kürzer sind, als bei den vorgenannten Exemplaren.

Prozonarina sp.: 3 Labrien, 2,2 cm, 2,3 cm und 2,5 cm mit jeweils 19 Zähnen, die sehr weit auf dem Umfang auslängen.


Zu Nucula cf. nitida SOWERBY 1833 (Vermerk 45)

1 rechte Klappe, 2,5 mm lang, 2,3 mm hoch. Sie unterscheidet sich von N. cromata SORGENFREI 1958 dadurch, dass dieHöhe im Verhältnis zur Länge geringer und der VorderranDiesed stärker gewölbt ist. Die Schale wirkt dadurch rundlicher. Sie ist identisch mit der Form, die Sorgenfrei 1958 auf Tafel 1 Figur 4 abgebilde hat. Von Sorgenfrei wurde auch der Name übernommen. Ob er berichtigt werden muss, muss noch überprüft werden. Sowerby hat mit diesem Namen eine rezente, an der Westküste Europas vorkommende Art benannt.

Zu Pseudobabylonella sp. (Vermerk 46)

Dieses Exemplar unterscheidet sich durch die treppenartige Skulptur deutlich von den, in Krinke häufig vorkommenedn Formen. Es wude daher als eigene Spezies abgetrennt.

Zu Bryozonen (Vermerk 47)

Ronald Janssen weist in seiner Veröffentlichung von 1972 auf die Beziehung zwischen dem Wiener Becken und dem Nordseebecken hin. Eine Verbindung ließe sich durch den Nachweis der gleichen Arten, wie den Krebsen und Bryozonen führen. Diese stammen aus der Kiesgrube Krinke in Werder. Aus derselben Grube stammen die in dieser Liste geführten Mollusken. Darunter befinden sich Arten, die gleichfalls im Wiener Becken vorkommen und bisher nicht in Ablagerungen des Neogens gefunden wurden.

Im Grobsand der vorgenannten Kiesgrube wurde eine größere Anzahl kleiner Fragmente von Bryozonen gefunden. Bisher wurden die neogenen Bryozonen Norddeutschlands nicht bearbeitet. Mit dem Hinweis zum Wiener Becken ergab es sich, auf dortige Arbeiten zurück zu greifen. Dies waren Arbeiten von VARRA, THODEN, SCHMID, BALUK & RADWENSKI, ZIGORSEK und BUGE: