2008-04 / Fossile Hölzer

von Herbert Hill / April 2008


Fossile Hölzer sind fast immer deutlich zu erkennen. Sie kommen als Stammstücke, Äste, Früchte, Rinde oder auch als Blatt vor. Es können aber auch Wurzelreste sein. Sie finden sich als Reste auf Bernstein, als Abdruck auf Kohle oder gar ganz versteinert in Granit. Das Aussehen kann unterschiedlich sein, bis hin zu Farben und Formen, die mit dem eigentlichen Ursprung gar keine Ähnlichkeit haben. Ein Beispiel ist das mineralisch veränderte Fossil.


Holz das aus Braunkohle stammt, ist überwiegend gut zu erkennen. Diese Fossilien sind leicht zersetzbar und müssen präpariert werden. In der Steinkohle finden sich eher Stücke die mit Pyrit oder anderen Mineralien durchsetzt sind. Mineralien können auch farbige Veränderungen bewirken. Eisenhaltige Wasser erzeugen Rotfärbungen, Kupfer führt zu Grünfärbungen. Aber auch Säuren im Holz spielen eine Rolle bei der Farbgebung. Eichen und einige Nadelhölzer wie Araucarien färben sich bunt aus. Es ist auch ein Unterschied, ob das Fossil aus einer Kiesgrube kommt, aus moorigen Böden oder Schwemmholz ist. Es kann auch total versteinert in Granit vorkommen.


Die Bestimmung bei einigen Stücken ist leichter wenn Maserung, Rinde oder Zuwachsringe zu erkennen sind, so das man die Art grob zuordnen kann. Genauigkeit gibt nur ein Dünnschliff. Leichter ist es bei fossilem Holz von Palmen, Palmfarn oder Baumfarn. Dort sind keine Jahresringe vorhanden, es sind die Leitungsringe senkrecht gebündelt. Schachtelhalm ist erkenntlich an den in Abständen bestehenden Kammern (Internodien).


Vielfach findet man auch Schädlingsbefall an fossilen Stücken. Jedoch nicht bei Eiben (Taxus). Diese Fossilien sind frei von Pilzen oder tierischen Schädlingen. Schwemmholz hat oft Löcher von Bohrwürmern oder Schnecken. Weichhölzer wie Linde oder Weide enthalten vielfach Fraßstellen oder Verpilzungen. Diese Hohlräume sind meistens dunkler gefärbt oder mit anderen Mineralien ausgefüllt. Andere pflanzliche Fossilien können durch Mineralien verfärbt sein oder mit Mineralien durchzogen sein. So können Hölzer, Früchte oder Samen durch Mineralien ihre Farbe oder Form vollkommen verändern. Diese Veränderungen werden oft durch Pyrit bewirkt, aber es ist auch mit jedem anderen Mineral möglich.


Opalisierende Hölzer (Früchte, Samen) sind genau so zu finden, wie Hölzer in Gips, Kupfer oder eisenhaltigen Formen. Sie kommen auf der ganzen Erdkugel einschließlich Arktis und Antarktis vor. So sind Samen vom Samenfarn, Eibe, Palmfarn am Pisberg (Osnabrück) und häufig in Braunkohleabbaugebieten, zu finden. Blätter sind noch häufiger als Blüten und Früchte in Steinkohle, Tuff, Kalkstein oder Sandstein als Abdrücke zu finden.