Branchiosaurier

Branchiosaurier - Leben im und am Wasser

Während der variskischen Faltungsphase (Karbon) entstanden vorgelagerte Senkungszonen. Die Zentrale Senkungszone reichte von Westpolen bis Frankreich. Die Zonen füllten sich mit Wasser und dem Abtragungsprodukten des Gebirges (Molasse). Die Abragungsprodukte werden als Rotliegendes (vor 290 bis 240 Mio Jahren) bezeichnet und sind zwischen Idar-Oberstein und Bad Kreuznach (Saar-Nahe-Becken) vorbildlich aufgeschlossen. Es entstand ein Gebiet, mit zahlreichen Flüssen, Bächen und z. T. großen Seen. Die Lebewelt passte sich den Gegebenheiten an. Während wir die Spuren der Reptilien hauptsächlich auf den Resten der ehemaligen Schlammböden finden, finden wir die andere Lebewelt in den fluvitalen Sedimenten. Die Elasmobranchier (Haiartige) erreichten eine Größe bis 2,5 Metern. Die Acanthodier (Stachelhaie, aber nicht zu den Haien gehörig) wohl sicherlich bis zu 1 Meter. Artenreicher sind die Palaeonisciformes (Schmelzschupper), die wegen ihrer Ganoidschuppen gut überliefer wurden. Eine Gruppe hat stark skulptierte Schuppen, z. B. die Elonichthyden, die eine Göße von 5 bid 10 Zentimeter erreicht und in einer Fundstelle in Meisenheim hauptsächlich vorkommt. Die andere Gruppe hat fast glatte Schupen, z. B. die Amblypteriden, die an der Fundstelle Odernheim in einer Größe von 15 bis 20 Zentimet im Fischschiefer den Hauptanteil stellen.

Die Lebewelt im und am Wasser blieb den Amphibien überlassen. Unklar ist die Unterscheidung der Altersstadien von der Larve bis zum adulten Stadium. Die Branchiosaurier werden zu den rachitomen Temnospondylen gestellt und erreichen in der Regel eine Größe bis 10 Zentimeter. Man kann sie mit den heute vorkommenden Molchen vergleichen. Unklar ist, dass sich unter ihnen auch Larven von großwüchsige Dissorrophiden (vergleichbar mit den heutigen Salamandern) befinden, die terrestrisch lebten und deren Fortpflanzung im Wasser erfolgte. Die Erhaltung von Kiemen ist ein Anzeichen, dass sich der Lebensraum teilweise im Wasser befindet oder neotenisch, dauerhaft im Wasser befindet. Bild A Branchiosaurus sp. vom Hasenköpfchen in Rehborn (16 mm). Sichtbar sind die Kiemendentikel. Der verknöcherte Schädel weist darauf hin, dass sich das Exemplar im adultes Stadium befindet. Der Lurch lebte also ausschließlich im Wasser. Bild B Acanthodes graciles von Niederkirchen (160 mm). Die Fundstelle befindet sich über ein Magnafeld. Die Fossilien wurden dadurch "gefrittet" und liegen in weißer Erhaltung auf dem dunklen Schiefer. Bild C Branchiosaurus caducus (140 mm). Dieser außergwöhnlich große Branchiosaurus lebte wohl größtenteils am Land. Nur seine Larven lebten im Wasser.

Die Bilder A, B, C müssen noch nachgeliefert werden, (ist in Arbeit)

Bild A

Bild B

Bild C