2010-10 / Definitionen

von Alfred Schäfer / Oktober 2010

Adularisieren Dieser Flächenschimmer entsteht durch diffuse Lichtreflexionen, wie z.B. bei Mondsteinen

Aggregat Diverse Mineralien, die miteinander verwachsen sind

Allochromatisch Edelsteine, die eigentlich farblos sind, aber durch Spurenelemente oder Einlagerungen verschiedene Farben annehmen. Man nennt es auch "fremdgefärbt"

Amorph nennt man den Zustand, wenn in festen Körpern die Atome und Moleküle keine gesetzmäßige Anordnung

Asterismus das ist Sterneffekt, den man bei Cabouchons findet und der durch eine spezielle Lichtbrechung entsteht, wenn das Licht auf starken und nadeligen Einschlüssen fällt und die "asterförmig" angeordnet sind (griechisch"aster" = Stern

Augenrein das ist die beste Qualitätsbeurteilung in Bezug auf die Transparenz und Reinheit bei Farbedelsteinen.

Aventurisieren dieser Glitzereffekt wird durch Lichtreflexe hervorgerufen, die von metallischen Mineralplättchen und Einschlüssen stammen.

Brillanz das Erscheinungsbild eines funkelnden Edelsteines

Cabochon ein rundlich geschliffener Edelstein mit flacher Unterseite und ohne Facetten

Carat das ist das Edelsteingewicht. Ein Karat entspricht 0,2 Gramm (1 ct. = 0,2 g)

Chatoyance eine gerade Lichtlinie, die bei Cabochons durch die spezifische Lichtstreuung auf parallel angeordneten, nadeligen Einschlüssen entsteht. Chatoyance (französisch "chatoyer" = schillern) wird auch "Katzenauge" genannt

Chemismus Das ist die chemische Zusammensetzung

C.I.B.J.O. Internationale Vereinigung für Schmuck, Gold- und Silberwaren, Perlen, Diamanten und Edelsteine.

Dendriten das sind Mineralablagerungen in Form von Pflanzen oder Moosen

Dispersion von Dispersion spricht man, wenn weißes Licht in seine Spektralfarben aufgefächert wird, was bei farblosen und hellen Edelsteinen – wie z.B. Diamant und Zirkon - deutlich zu erkennen ist

Dichroismus Zweifarbigkeit eines Steines durch Doppelbrechung des Lichtes (siehe auch Pleochroismus)

DMF International - der Verband des Deutschen Mineralien- und Fossilien- Fachhandels DMF e.V

Doppelbrechung von diesem Effekt spricht man, wenn bei dem der in den Kristall eintretende Lichtstrahl gleichzeitig in 2 Strahlen zerlegt wird. Beispiele sind Turmalin, Peridot und Zirkon.

Doublette ist ein, meist Cabochons, aus zwei Teilen künstlich zusammengesetzter Stein, wobei der eigentliche Stein, wie bei Opalen, nur eine hauchdünne Schicht ist. Die untere Schicht ist oft Zement, Muttergestein oder Kunststoff. Oftmals mit schwarzen oder eingefärbten Kleber zusammengefügt.

Druse ein Hohlraum in Gesteinen, dessen Innenwand mit Mineralien ausgefüllt ist

Echter Bernstein Bernstein, der gekocht wurde, besteht aus Bernsteinpulver und Resten

Edelsteine sind meist seltene und wertvolle Mineralien, die sich u.a. durch hohe

Transparenz und besondere Schönheit auszeichnen und sich als Schleifwürdig erweisen, aber nicht unbedingt geschliffen ist. Dazu gehören Diamant, Rubin, Aquamarin, Turmalin u.v.a

EGL European Gemological Laboratory,

Elfenbein als Elfenbein bezeichnet man die organische Substanz, die aus Stoßzähnen von Elefanten, Walrossen, Narwal und fossilen Funden des Mammut gewonnen wird.

Einschlüsse das sind Fremdkörper wie z.B. andere Mineralien oder organische Stoffe bzw. kristalline Störungen in Edelsteinen und Schmucksteinen. Beim Bernstein spricht man von Inklusen, wenn kleinere Insekten oder Teile von ihnen eingeschlossen sind. Aber auch Pflanzenteile gehören dazu.

EPI Institut für Edelsteinprüfung Bernhard Bruder

Facetten das sind die kleinen, glatten Schlifflächen bei Brillanten und so

Farbe die Farbe eines Steins setzt sich aus Farbton, Farbsättigung (Intensität) und Helligkeit zusammen und ist somit die entstehende Wahrnehmung des Auges

Farbedelstein eine allgemeine Handelsbezeichnung für alle Edelsteine, zu denen auch die farblosen Steine gehören, ausgenommen sind die Diamanten. Der alte Begriff Farbstein wird nur noch selten verwendet.

Farbgebung bei den meisten Edelsteinen sind Fremdsubstanzen maßgeblich an der Farbgebung, die aber oft nur einen Bruchteil der chemischen Formel ausmachen, für die Farbgebung verantwortlich. Mitunter sind es sogar nur Spurenelemente, die nicht einmal in der chemischen Formel aufgeführt sind, da ihr Vorhandensein zu gering ist. Solche farbgebenden Spurenelemente sind u.a. Eisen, Kupfer, Nickel, Kobalt, Chrom, Vanadium, Mangan u.v.m. All diese Element absorbieren eine gewisse, durch die Wellenlänge bedingte Farbe des weißen Lichts. Bei einer Lichtbrechung z.B. durch ein Prisma wird weißes Licht in sechs sogenannte Spektralfarben aufgeteilt. Diese sind rot, orange, gelb, grün, blau und violett und da farblose Edelsteine keine Spurenelemente aufweisen, kann man deren Eigenfarbe sehen. Wird aber das Licht komplett absorbiert, so wirkt der Stein schwarz und opakt. In der Natur kommen bislang nur zwei Steine vor, die ihre Farbe nicht durch Spurenelemente bekommen, sondern durch die Deformation des Kristallgitters. Das sind der Rauchquarz und der Zirkon. Der Peridot ist einer der wenigen Steine, die in nur einer Farbvarietät vorkommen, während viele Steine ein breites Farbspektrum aufweisen. Die meisten Farben findet man in der Turmalingruppe, wo alle nur erdenklichen Farben vorkommen. Da Tageslicht und Kunstlicht eine unterschiedliche Zusammensetzung haben, entsteht auch bei Steinen eine Farbdifferenz bei Betrachtung mit den Lichtquellen. Einen besonderen Farbwechsel hat so z.B. der Alexandrit, der von Grün auf rot wechselt. Kleinste Defekte im Kristallgitter verursachen eine selektive Absorption des Lichtes. Diese werden Farbzentren genannt.

Fluoreszenz von diesem Leuchteffekt spricht man, wenn durch z.B. UV-Licht die Steine in besonderen Farben strahlen. Ist die Lichtquelle wieder aus, so sieht man wieder den normalen Stein mit seiner Farbe.

Geburtssteine eine andere Bezeichnung für Monatssteine, die den 12 Sternzeichen zugeordnet sind

Gemme so nennt man einen gravierten Stein

Gemmologie das ist die Wissenschaft der Mineralien und Edelsteine auch Edelsteinkunde genannt

Gesteine natürliches Gemenge von gleichen oder verschiedenen Mineralarten

GIA Gemological Institute of America

GLA Gemmologisches Labor Austria, 1010 Wien

Glanz der Glanz ist der optische Faktor, welcher durch die Lichtbrechung und Oberflächenbeschaffenheit eines Steins bestimmt wird. Der Glanz wird stärker, je höher die Lichtbrechung ist. Es gibt folgende Glanzarten: Metallglanz, Diamantglanz, Fettglanz, Perlmuttglanz, Seidenglanz, Wachsglanz, Harzglanz und Glasglanz.

Glattschliff eine Schliffart ohne Facetten, man sie z.B. beim Cabochon oder der Linse findet

Mohshärte dies ist ein sehr wichtiges Kriterium bei der Mineralbestimmung, wobei man die Ritzhärte nach Friedrich Mohs nicht mit der tatsächlichen Schleifhärte – nach Rosiwal – verwechseln darf. Unter der Ritzhärte versteht man den Widerstand, den ein Stein hat, wenn man ihn mit einen scharfkantigen Material ritzen will. Zur Härtebestimmung hat Mohs eine Skala, die von 1 bis 10 geht, verschieden harte Mineralien zugeteilt.

Mohshärte:


  1. Talk

  2. Gips

  3. Calcit

  4. Fluorit

  5. Apatit

  6. Feldspat

  7. Quarz

  8. Topas

  9. Korund

  10. Diamant


Die Ritzmethode ist simpel – das härtere Mineral ritzt das weichere, wobei das weichere nicht das härtere ritzen kann. Sollten sich zwei Mineralien nicht gegenseitig ritzen, so haben sie die gleiche Härte und sollte ein Mineral sich nicht von einem Mineral der Skala ritzen lassen, aber vom nächst härteren Mineral der Skala ritzen lassen, so liegt die Härte zwischen diesen Mineralien, wobei zur Härte 0,5 hinzukommt. Beim Ritzen entsteht eine sogenannte Ritzspur /Strichfarbe auf der Oberfläche des geritzten Minerals. Die Strichfarbe muß nicht unbedingt die Farbe des ritzenden Minerals haben und sollte sich die Ritzspur abwischen lassen, so ist das zu prüfende Mineral härter, als das ritzende Mineral. Auch zu beachten ist, daß die Härte in verschiedenen Richtungen auch unterschiedlich sein kann. Ritzt man z.B. einen Disthen vertikal der stengeligen Kristalle, so hat dieser eine Härte von 5 bis 7, ritzt man ihn in Querrichtung, so ist die Härte 7

Halbedelstein diese alte Bezeichnung für weniger wertvolle Edel- und Schmucksteine wird nicht mehr verwendet

Heilsteine das sind Edel- oder Schmucksteine, denen in der Lithotherapie heilende Wirkungen nachgesagt werden. Dieser Begriff wird gerne benutzt. Doch laut Gesetzt und etlichen Gerichtsurteilen ist es ein "irreführender" Begriff, der den Tatbestand des unlauteren Wettbewerbs erfüllt, da eine solche heilende Wirkung nicht im Sinne des Gesetzes erwiesen ist. Das Landgericht Hamburg befand in einem Urteil vom 21. August 2008 (Az.: 327 O 204/08), dass das Bewerben von Heilwirkungen von Steinen und die Bezeichnung derselben als „Heilsteine“ unlauterer Wettbewerb ist, selbst wenn auf den fehlenden wissenschaftlichen Nachweis der heilenden Wirkung hingewiesen wird. Begründet wurde das Urteil damit, dass es keine Hinweise auf eine krankheitsvorbeugende oder heilende Wirkung der Steine gebe und eine solche Bezeichnung den potentiellen Kunden irreführe. Ein solches Heilversprechen darf nicht gegeben werden.

IGI International Gemmological Institute, Antwerpen

Imitationen sind künstlich hergestellte Produkte. Sie sollen das Aussehen der echten Steine imitieren, doch sie haben andere physikalische und chemische Eigenschaften. Imitationen müssen als solche deklariert werden

EPI Institut für Edelsteinprüfung Bernhard Bruder