2011-04 / Mineralienklasse 1 -

die Elemente Gold, Silber und Diamanten

von Alfred Schäfer /03.04.2011

Die drei Elemente Gold, Silber und Diamanten

Gold = ein Element, ein Edelmetall und ein Objekt der Begierde, was Goldräusche, Völkerschlachten und Völkermorde auslöste. Damals, wie heute ist Gold für viele ein Grund, alles dafür zu tun, um an dieses "wertvolle" Edelmetall zu gelangen und als "Wertanlage" zu horten. Gold ist nicht nur für die Schmuckindustrie sehr begehrt, sondern ist in der Elektro- und Elektronikindustrie – genauso, wie Silizium - nicht mehr wegzudenken. Wie alles im Leben hat auch Gold seinen "Wert" und seinen Preis, der sich nach der Nachfrage und dem Angebot richtet und an den Börsen der Welt treiben skrupellose Spekulanten die Preise künstlich in die Höhe um ordentlich Profite zu machen. So zählt auch heute noch das Gold zu den weltweiten und gerngesehenen Währungen als Zahlungsmittel.

Gold ist, wie Kupfer auch eines der seltenen farbigen Metalle und kommt auch meist in gediegener Form vom. Das heißt, es muß nicht, wie z.B. Eisen durch Reduktion wie das Schmelzen auf dem Erz gewonnen werden. Es wird einfach nur mechanisch aus dem umgebenen Gestein herausgelöst. In der Natur wird durch die Verwitterung der Gesteine auch mal Gold in Form von Goldstaub oder Nuggets freigegeben. Dieses Gold wird mit dem Wasser von den Bergen in die Flüsse gespült und mit feinen Sieben kann das Gold ausgesiebt werden. Diese Art der Goldwäscherei wird auch heute noch – wenn auch meist unrentabel – abgewendet. Profis versehen den Rand des Siebes mit Fell, worin sich auch feinste Goldpartikel verfangen wenn das Wasser darüber abfließt.

Ein weiteres Verfahren zur Goldgewinnung ist das Amalgamlisieren, ein Verfahren, in dem goldhaltige Sande und Schlämme mit Quecksilber vermischt, welches mit dem Gold dann Amalgam bildet. Diese Legierung ist flüssig und hat eine silberne Farbe, die wir aus der Zahntechnik kennen. Erhitzt man nun das Amalgam, dann verdampft das Quecksilber und das kompakte Rohgold bleibt zurück.

Doch nicht nur das umstrittene Amalgam wird in der Medizin angewendet, auch Rheumapatienten wurden mit Goldverbindungen behandelt und wiesen Nebenwirkungen an der Haut, den Schleimhäuten, dem Knochenmark und den Nieren auf. Zudem kam es zu Blutgerinnungsstörungen und Allergien durch den Kontakt mit Gold.

Da Gold zu den seltenen Elementen gehört und diese Elementhäufigkeit erst an 75. Stelle vor Platin steht, ist allein dadurch schon der Wert sehr hoch. Um es einmal zu verdeutlichen: in etwa 16 tausend Meter Tiefe sind etwa 4,1mg/t Gold im Gestein, die Eisenmeteoriten haben ca. 1,8mg/t Goldanteil und im Meerwasser ist der Anteil 1 bis 2 Mikrogramm pro Kubikmeter Wasser. Auch, wenn Gold in der Natur hauptsächlich als gediegen vorkommt, so ist es aber dennoch meist mit Silber, Bismut, Kupfer, Quecksilber "verunreinigt"

Gold wird immer "gepunzt", das heißt es hat einen Stempel mit einer meist 3stelligen Zahl, doch längst nicht alle wissen, was diese Zahl bedeutet. Edelmetalle werden nach dem Feingehalt des Goldes in Tausendstel bemessen und angegeben. So hat:

24 Karat 1000/1000 Goldanteil – also den Stempel 1000 und ist reinstes Gold.

18 Karat 750/1000 Goldanteil – also den Stempel 750

14 Karat 585/1000 Goldanteil – also den Stempel 585

8 Karat 333/1000 Goldanteil – also den Stempel 333

Je höher der Goldanteil ist, desto weicher ist auch das Gold. Daher mischt man andere Metalle hinzu, wobei diese Legierungen dann erstens billiger und zweitens härter sind.

So hat z.B. Rotgold 33,3% bis 58,5% Goldanteil bis zu 30% Kupferanteil und bis zu 35% Silberanteil

Gelbgold ist ähnlich nur ohne Kupfer und einen höheren Silberanteil

Weißgold hat einen Goldanteil von 65% bis 80% mit 20% bis 35% Palladium oder 33,3% bis 75% Goldanteil mit bis zu 66,7% Nickel und bis zu 10% Kupfer und Zinn.

Münzen haben einen Goldanteil von 90% und 10% Kupfer und z.B. der australische Nugget hat einen Goldanteil von 99,99% also fast reines Gold.

Silber = nach Gold ist Silber das zweit weichste Edelmetall und läßt sich deshalb gut verformen. Silber ist ein Schwermetall mit der besten Leitfähigkeit im elektrischen, sowie auch im thermischen Bereich und steht damit auf Platz eins aller Elemente. Der Bestand an Silber in der Erdkruste beträgt ca. 0,0000079 Prozent und ist damit zwar 20 mal mehr als Gold und 700 mal mehr als Kupfer vertreten aber dennoch ist es sehr selten. Ebenso, wie das Gold kommt es in der Naturgediegen vor, das heißt elementar in Form von Körnern oder als ein verästeltes und drahtiges Geflecht, was man auch Dendriten nennt. Neben den gediegenen Silber kommt Silber auch in sulfidischen Mineralien, wie Silberglanz ( Akanthit) vor. Silberglanz hat einen sehr hohen Anteil von bis zu 87% an Silbergehalt und Kupfersilberglanz ( Stromeyerit) hat einen Anteil von bis zu 53% Silber. Sehr selten dagegen ist Allargentum mit bis zu 99% Silbergehalt. Bekannt sind bislang 167 Silbermineralien. Anders als Gold muß das Silber allerdings jedoch im Schmelzverfahren aus dem Erz und von dm anderen Mineralien getrennt werden. Neben den Silbererzen gibt es noch die silberhaltigen Erze, wie Bleiglanz und Kupferkies, die aber nur geringe Mengen an Silber aufweisen. Auch Kongsbergit (ein Silberamalgam mit 5% Quecksilbergehalt) gehört noch zu den Varietäten vom Silber.

Meistens wird Silber mit anderen Metallen, außer mit Cobalt und Eisen legiert und Silber hat das höchste Absorptions- und Reflexionsvermögen von Licht. Daher wird diese Reflexionsfähigkeit des Silbers auch vielfältig genutzt. Jeder kenn einen Spiegel. Hier wird Silber durch eine chemische Versilberung der Glasfläche der Spiegeleffekt hervorgerufen. Aber auch bei den Christbaumkugeln nahm man und nimmt man heute noch gerne diese Versilberungstechnik. Weitere Anwendungsgebiete sind die Licht- und Wärmereflektoren und die Optik. Kommt Silber mit Schwefelwasserstoff oder mit Schwefelverbindungen, wie z.B. unsere Luft in Kontakt, so läuft es bekanntlich schwarz an. Silber und Schwefel werden zu Silbersulfid. Früher nahm man auch gerne Silberbestecke, die aber ständig gereinigt werden mußten, besonders, wenn man ein Ei damit aß, die auch Schwefelverbindungen enthalten. Reste von Schwefelatomen ließen die Bestecke auch oft unangenehm riechen. Zudem hatte man immer einen unangenehmen Beigeschmack im Mund und kam man dann noch mit einen Silberlöffel oder einer Silbergabel an die Zähne, die eine Füllung aus Amalgam hatten, so bekam man leicht einen kleine Elektroschlag oder ein Kribbeln, das ähnlich war, als wenn man mit der Zunge an beide Batteriepole (Blockbatterien) ging, um zu testen, ob sie leer war.

Aus diesem Grund vergoldete man auch die silbernen Trinkbecher in der Innenseite. Silber kann man mit den angebotenen Silberputztüchern reinigen oder mit den modernen Mikrofasertüchern, die eine ähnliche Wirkung erzielen, wenn sie auch nicht die dem Silberputztuch beigegebenen Chemikalien enthalten. Diese Chemikalien bewirken einen Abrieb der schwarzen Schicht. Aber auch mit den Tauchbädern, die eine elektrochemische Reinigung haben, kann man Silber wieder blank bekommen. Das empfiehlt sich besonders, wenn es filigrane Schmuckstücke sind oder das Silber schlecht mit einem Tuch zu reinigen ist. Dazu wickelt man das Silber in eine Alufolie und gibt diese in eine Lösung aus Wasser mit Kochsalz, Soda oder Zitronensäure. Dadurch wird der Belag aus Silbersulfid elektrochemisch wieder zu Silber reduziert. Man kann allerdings auch die fertigen Tauchbäder kaufen, wo man nur noch das Wasser hinzufügen muß.

Silber hat bislang noch keine nachgewiesene allergieauslösende Wirkung, jedoch kann das Einatmen von Silberstaub zur Verfärbung von Haut, Schleimhäuten und der Augen kommen. Beim Einatmen gelangt der feine Silberstaub in den Blutkreislauf und wird dort in Silbersulfid umgewandelt, was eben zu blaugraue Verfärbungen führen kann. Diese Verfärbungen (Argyrose) läßt sich nicht mehr rückgängig machen, ist aber auch nicht ernsthaft Gesundheitsschädlich. Da Silber kein essenzielles Spurenelement ist beeinträchtigt es doch die Wirkung von Kupfer und Selen und die Einnahme von wasserlöslichen Silbersalzen (Silbernitrat usw.) ist wesentlich gefährlicher, denn die Argyrose ist erheblich stärker.

Silber als solches hat eine hohe antibakterielle Wirkung und wird deshalb auch in der Medizin angewendet. Das geschieht einmal, indem man medizinische Bestecke und Geräte mit Silber beschichtet oder bedampft und mit dem kolloidalen Silber, eine elektrolytisch hergestellte Flüssigkeit mit Silberionen. Auch Wundauflagen werden mit Nanosilber oder mit dem kolloidalem Silber behandelt, Kunststoffe werden mit Silber dotiert, das heißt, der Kunststoff enthält feinste Silberpartikel und es gibt die silberhaltigen Cremes als Heilmittel, sowie in Kosmetika. So kann kolloidales Silber und silberhaltige Creme bei Hautpilzen und Neurodermitis helfen.

Das fast reine Silber wird Elektrolytsilber oder auch Feinsilber genannt und die wohl wichtigste Verwendung war früher neben Gold, Kupfer und Bronze, die Herstellung von Münzen und Schmuck. Bei den Münzen entsprach der Münzwert in etwa immer dem Metallwert. Selbst ältere D-Mark-Münzen enthielten noch einen hohen Anteil an Silber. Gründe hierfür waren sehr klar, denn die Seltenheit der Edelmetalle und deren Werte gaben den Münzen eine hohe Wertsicherung. Heute nimmt man nur noch Eisen, Zink und Nickel dafür und nur noch Sonder-Gedenkmünzen enthalten Gold oder Silber, wobei auch diese Anteile schon deutlich vermindert wurden, da der Marktwert höher als der Münzwert wäre. Auch, wie beim Gold kann man den Anteil des Silbers anhand des Feingehaltstempels erkennen. Gebräuchlich sind hier die Silberanteile von 800, 835, 925 und 935. Bekannt ist besonders das Sterlingsilber das mit einem Feingehalt von 925 für die Münzen der britischen Währung, dem Pfund Sterling, benutzt wird. Das ist zudem auch die wohl am meisten verwendete Silberlegierung.

Silber mit einem Feingehalt von 935 er Silber wird überwiegend für die Handels- und Exportware benutzt. Diese werden Korpuswaren genannt und es bedeutet so viel wie massige Gegenstände. Damit werden alles Gefäße, Tafelaufsätze, Kirchensilber, Pokalsilber, Silberplatten und auch Schlüsselanhänger gemeint um somit von Silberschmuck und Bestecke, sowie von anderen kleinere Gegenstände zu unterscheiden. Doch bei den Korpuswaren wird auch immer wieder getrickst, indem man Silber mit niedrigeren Feingehalt mit Silberlot verlötet, daß einen fast reinen Silber entspricht, um dem Sterlingsilbergehalt von 925er Silberanteil zu erfüllen. Eine neue Legierung aus Großbritannien, das ArgentiumTM Sterling Silber soll das Anlaufen gänzlich ausschließen.

Gemogelt wird aber auch bei den Goldmedalien, die aus 92,5% Silber bestehen und mit nur 6g Gold überzogen sind. Oft sind auch andere Auszeichnungen lediglich nur versilbert.

Weitere Anwendungen sind Beläge für Kondensatoren aus Keramik, Wasserfilter mit Silberbelag, Emaillierungen und Keramiken, die antibakteriell sein müssen, Beschichtungen in Kühlschränken, Kühltruhen und in Lebensmittelbereich verwendete Tresen usw., sowie auf elektrischen Kontaktflächen. Auch in der Bekleidungsindustrie werden Silberfäden und Silberionen in Stoffen eingewebt, damit unangenehme Gerüche und das Wachstum von Bakterien auf der Haut verhindert werden. Diese antimikrobiellen Textilien kommen besonders Sportler und Hautallergikern zu Gute.

Um 1850 entdeckte man, daß Silberhalogenide durch Licht zerfallen und schwarz werden und dieses nutzte man fortan für das Fotopapier in dem man einfach eine Schicht dieser Silberhalogenide (in diesem Falle Silber I bromid ) aufbrachte. Legierungen aus Silber mit Nickel, Zinn, Zink, Kupfer und Indium werden hauptsächlich in der Elektro- und Elektroniktechnik, sowie als Lot für das Hartlöten verwendet. Hohle Silbergefäße wurden früher gerne mit Silberkitt gefüllt, doch es enthält kein Silber. Eine weitere Legierung aus Silber, Blei, Kupfer und Schwefel nahm man gerne im Mittelalter, um Kunstwerke zu verzieren. Diese Legierung nennt man Tulasilber und das heut bekannte Neusilber ist in dem Sinne kein Silber, auch wenn es so aussieht. Es ist eine Legierung aus Zink, Nickel und Kupfer und das Tibetsilber hat auch nur lediglich ein Viertel (250 Tausendstel) Silberanteil.

Diamant = Diamanten, für Mineralogen und Sammler ist es eine Modifikation aus kubisch auskristallisierten reinen Kohlenstoff, dessen Atome an den Grenzflächen des Kristalls mit Wasser- oder Sauerstoff gesättigt sind. Der Diamant gehört zur Elementegruppe und hat den höchsten Härtegrad von 10 auf der Mohschen-Härteskala.

Für andere – besonders für Frauen – ist es der wohl begehrteste Edel- und Schmuckstein, wobei dieser erst durch bestimmte Facettenschliffe seine Brillanz erhält und eben einen hohen Wert darstellt und somit ein "Prestigeobjekt" ist. Immer wieder sieht man im Fernsehen die "Großen und Mächtigen" und all die "Stars", die mit Brillantschmuck nur so protzen, doch nur die wenigsten von ihnen sind auch im Besitz des Schmucks. Denn meistens sind es doch nur Leihgaben von irgendwelchen "Edeljuwelieren" und die Trägerinnen nur lebende Werbung ist.

Erst mit dem Einführen des Facettenschliffes bekam der Diamant aus Schmuckstein seinen Wert, denn im Mittelalter noch war er als Schmuckstein weniger beliebt und stellte keinen besonderen Wert da. Auch galten damals nur die farbigen Diamanten als Edelsteine. Diamanten haben eine hohe Lichtbrechung, einen hohen Glanz und eine schöne Dispersion (das funkelnde Feuer), wenn sie geschliffen sind. Die Brillanz bekommt der Diamant eben erst durch die besonderen Schleifvarianten der Facetten, die die vielen Lichtreflexionen hervorrufen. Spezielle Schliffe lassen in bestimmten Winkelverhältnissen zueinander möglichst viel Licht im Inneren reflektieren und wieder austreten. Heute werden solche Schliffe mit dem Computer berechnet und Maschinen setzen diese Werte um. Dabei müssen besondere Kriterien erfüllt sein, denn nur ca. ein Viertel aller Diamanten sind schleifwürdig.

Da wären die ausreichende Größe, die geeignete Form, die hohe Reinheit und Fehlerfreiheit, die Schliffgüte, die Brillanzwirkung, die Härte, die Seltenheit, die Farbzerstreuung und die Farbe. Die moderne Technik hat auch hier Einzug gehalten, um Diamanten zu bearbeiten und zu verschönern. So werden Diamanten seit Ende der 80er Jahre mit Laser bearbeitet, um Einschlüsse zu entfernen oder die Steine zu kennzeichnen. Da aber die Eigenfarbe des Diamanten nicht so leicht beeinflußbar ist, wie bei anderen Edelsteinen und Mineralien, kommen die "unschönen" Diamanten in den Kernreaktor zur Bestrahlung, um die Farben zu verändern, die dann auch dauerhaft ist. So bekommen unreine graue Diamanten, weiße, gelbliche Diamanten ein leuchtendes Blau oder Grün. Hierbei werden Kristallveränderungen mit einer weiteren Wärmebehandlung "ausgeheilt", was zudem noch eine weitere Farbveränderung mit sich bringen kann, welche aber nicht vorhersehbar ist.

Diamanten, die für die Schmuckindustrie uninteressant sind, werden zu Diamantstaub gemahlen und als Industriediamanten verwendet, die man als Bort bezeichnet. Während die Diamanten als hochwertige Edelsteine in der Schmuckindustrie und als Wertanlage fungieren, ist wohl die wirtschaftliche Bedeutung der Diamanten in der Industrie wesentlich höher. Hier werden sie für Bohr-, Schleif- und Schneidwerkzeugen verarbeitet, da sie eine hohe Härte, eine extreme Verschleißfestigkeit und ein hohes Wärmeleitvermögen haben, was eine große Wirtschaftlichkeit bedeutet. Jeder hat schon einmal die Bohrköpfe von Erdbohrungen und auch die Stein-Bohrer, die in jeden Haushalt zu finden sind, gesehen. Jeder kenn diamantbelegte Nagelfeilen, Schleifscheiben und Trennscheiben und in der Medizin werden u.a. diamantbesetzte Skalpelle verwendet. Hierfür wird feines oder gröberes Diamantpulver in das Material aufgeklebt, eingewalzt oder dem Material im flüssigen Zustand beigemengt. Überall, wo Elektronen für chemische Prozesse bei denen diese den "reaktiven Radikalen" standhalten müssen, bekommen die Elektronen eine Diamantbeschichtung zum Schutz, was man z.B. in der Abwasserreinigung benutz. Diese CVD-Diamantelektroden dienen hier als Desinfektion und zu Oxidation.

Mit Zusätzen wie Stickstoff, Phosphor oder Bor wird der Diamant leitfähig und kann als Halbleiter oder gar als Supraleiter in der Elektro- und der Elektronikindustrie eingesetzt werden. Zudem absorbiert der Diamant nur wenig die Infrarotstrahlung, weswegen er auch in der Spektroskopie eine wichtige Rolle spielt.

Gerade wegen der hohen Nachfrage der Diamanten in der Industrie ist der 15 Februar 1953 ein denkwürdiger und wichtiger Tag, denn es gelang einen Physiker eines schwedischen Konzerns der Durchbruch zur Herstellung von synthetischen Diamanten. Er entwickelte das Hochdruck- und Hochtemperaturverfahren, was auch die Natur benutzt, um Diamanten zu bilden. Künstliche Diamanten werden aus Graphit unter einen Druck von 60.000 bar und mit Temperaturen von über 1500 °C in einer hydraulischen Presse zusammengedrückt. So wird aus Graphit ein Diamant, doch das Verfahren dauert selbst mit Zuhilfenahme eines Katalysators – meist ist es Eisencarbonyl – noch einige Wochen. Ein weiteres kommerziell vielversprechendes Verfahren ist die Schockwellendiamantsynthese, die mit den durch Explosionen entstehenden hohen Druck, Diamantpulver von verschiedenen Stärken herstellen kann. So gibt es mittlerweile einige Verfahren. Erwähnenswert sei hier wohl noch ein Diamant mit einem eigenen Magnetfeld. Es sind nur bis fünf Nanometer große Diamanten und dieser Effekt wurde von einen Institute in Amerika entdeckt, das sich mit Defekten im Kristallgitter eines Diamanten beschäftigte.

Außerirdische Diamanten findet man als nanometergroße Diamanten in Steinmeteoriten mit einem Anteil von bis zu 3%, die außerhalb unseres Sonnensystems entstanden sind.

Die häufigste Wachstumsform des Diamanten sind die oktaederförmigen Kristalle mit den oft vorkommenden gebogenen und streifigen Flächen, aber auch Würfel, Tetraeder und Dodekaeder kommen vor. In der Regel sind diese farblos und tranzparent, doch durch Verunreinigungen, wie z.B. Stickstoff oder durch Kristallgitterdefekte können Verfärbungen auftreten. Am häufigsten sieht man dan die Farben Gelb, Braun und Grün, während die Farben Rot, Rosa, Orange, Blau und Grauschwarz seltener sind.

Auch, wenn der Diamant das härteste bekannte Mineral ist und mit der Härte 10 auf der Mohsschen Härteskala steht und die Schleifhärte ca. 140 mal höher als Korund ist, so gibt es doch Unterschiede in der Härte der Diamanten. Das liegt an den verschiedenen Kristallrichtungen und so ist es möglich, daß man einen Diamanten mit Diamantpulver schleifen kann.

Tief im Inneren, um genauer zu sein in etwa 150 Tausend Meter ist die Geburtsstätte der Diamanten. Bei Temperaturen von 1200 bis 1400 °C und unter hohem Druck, im Erdmantelgestein, wie Peridot und Eklogit, was als Muttergestein bezeichnet wird, entsteht der Diamant. Kimberlite und andere gasreiche vulkanische Gesteine fördern immer wieder Teilchen des Erdmantels bei Vulkanausbrüchen an die Oberfläche, in denen auch die Diamanten eingeschlossen sind. So findet man sie auch hauptsächlich an den Eruptionsschloten eines Vulkanes. Kimberlitvulkane haben einen senkrechten Magmagang. Da die Gesteine nur wenige Stunden benötigen, um aus der Tiefe an die Oberfläche zu gelangen, kann hier auch keine Phasenumwandlung des Diamanten zu Graphit stattfinden. Erreichen diese Gesteine die Oberfläche, werden sie mit einer sehr hohen Geschwindigkeit herausgeschleudert und da Diamanten sogenannte Fremdkristalle (Xenokristalle) in Kimberlit oder Lamproit sind, sind die Diamanten auch noch nicht chemisch stabil. Das kann man an Auflösungserscheinungen erkennen. Einschlußarme Diamanten überstehen den Transport im Sedimentgestein am besten, da diese, durch ihre Härte, meistens intakt bleiben. Diese haben fast alle eine Edelsteinqualität.

Durch den hohen Druck und den hohen Temperaturen entstehen auch Mikrodiamanten durch Meteoriteneinschläge, wobei der Kohlenstoff so stark komprimiert wird, das sich kleine Diamantkristalle bilden und selbst in den Explosionswolken bilden sich kleinste Diamantteilchen, die Losdaleiten, die sich in der näheren Umgebung von Meteoritenkratern dann ablagern.

Aber auch in Eisenmeteoriten findet man Mirkodiamanten, die dort durch Schockereignisse aus dem Graphit entstanden. Weitere Mikrodiamanten findet man in Gebirgen, die während ihrer Entstehung einen hohen Druck und eine hohe Temperatur erzeugten.

Diamanten haben oft Einschlüsse von Silikatmineralien aus der Umgebung und dadurch kann man auch das Alter eines Diamanten bestimmen. Der Name Diamant bedeutet so viel wie "der Unbezwingbare" und ist aus dem lateinischen "diamantem" abgeleitet. Das Gewicht eines Diamanten wird immer in Karat (ct) angegeben, wobei ein Karat = 0,2 Gramm wiegt. Zur besseren Umrechnung ein Gramm hat 5 Karat. Die Abkürzung ct ist abgeleitet von lateinischen Ceratonia siliqua, dem Johannesbrotbaum, dessen Samen früher als Gewichte verwendet wurden, da sie sehr gleichmäßig groß sind.

Weitere Kohlenstoffmodifikationen sind Graphit, Lonsdaleit und Chaoit (nicht zu verwechseln mit dem Charoit) die allesamt hexagonal kristallisieren. Auch Fullerene gehören dazu, sind aber meistens synthetisch hergestellt.

Durch ungünstige Wachstumsbedingungen treten oft Gitterfehler in den Kristallstrukturen auf du so entstehen die seltenen faserigen und radialstrahligen "Ballas"-Diamanten und die schwarzen und sehr porösen Corbonado Diamanten, wobei letztere ausschließlich in Zentral- und Südafrika gefunden werden.

Mit zunehmenden Berichten, wo Diamanten für die Finanzierung von Bürgerkriegen und Terrorismus dienen, werden sogenannte "Blutdiamanten" oder auch als "fünftes C" genannte Diamanten immer mehr geächtet und Diamanten ohne Herkunftsangabe lassen sich nur noch schwer verkaufen. In vielen Ländern ist der Handel mit diesen "Konfliktdiamanten" bereits verboten, doch es ist nicht leicht, denn Zertifikate sind oft gefälscht und nur anhand von modernster Technik ist es möglich einen Diamanten mit einem Laser mit einer ID-Nummer zu versehen. Die Gründe für die illegalen Waffenhändler sind die, daß die Diamanten klein sind, sich leicht verstecken und somit schmuggeln lassen und sie haben einen beständigen Wert.


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