2010-09 / Fälschung von Trilobiten

Bild links: Fälschung einer Psychopyge elegans

Der Trilobit wurde vermutlich von einem Original in Kuststoff abgegossen und auf einem Stein, manchmal auch auf dem Stein der entsprechenden Fundstelle, montiert. Die oberflächliche Stichelskulptur sind für Trilobiten aus Marokko sehr üblich. Häufig sollen sie aber Fehlstellen kaschieren, denn es werden auch Trilobitenteile zu einem ganzen Exemplar zusammengefügt. Die Unterseite des Stückes ist in der Regel nicht bearbeitet, denn es würde zusätzliche Arbeit bedeuten. Ist sie es doch, so soll auch hier eine Vollständigkeit vorgetäuscht werden.

In der Regel wird bei der Suche nach Trilobiten das Gestein aufgeschlagen. Auf den Bruchseiten ist dann ein Trilobit anhand seiner Panzerreste zu erkennen. Diese Steine werden bei der Präparation passgenau zusammengeklebt. Werden nur Teile zu einem Exemplar zusammengefügt, sind die Bruchsteine natürlich nicht passend. Der Zwischenraum wird dann mit einem Mix aus Kunsstoff und Gestein ausefüllt. Dieses Material ist so gut eingefärbt, dass man schon sehr genau hinschauen muss, um den Unterschied zu bemerken. Nötigenfalls wird die Unterseite gestichelt und nun ist ein Unterschied tatsächlich kaum festzustellen. Es ist ratsam, bei jedem Stück die Unterseite zu betrachten. Hier erkennt man, ob die Gesteinsstücke auch zueinander gehören.

Das gezeigte Stück wurde von einem Händler gekauft, der die Echtheit garantierte. Offensichtlich ist nicht jeder Händler in der Lage, die Echtheit festzustellen. Es kommt aber auch vor, dass der Händler dieses weiss und nur auf besonderer Nachfrage des Käufers auf diesen Mangel hinweist. Wird das Stück als echt verkauft und ein hoher Preis gefordert, der einem echten Exemplar angemessen wäre, so ist dieses eindeutig ein Betrug. Bei Abgüssen aus Kunsstoff entstehen meist Blasen. Diese sind unter dem Mikroskop meist ersichtlich. Häufig werden der ganze Trilobit oder die ergänzten Teile eingefärbt. Mit Wasser und Seife ist dieses in der Regel rasch aufzuklären.