2011-11 / Trilobitenjagd in Marokko

Der Kauf eines sammelwürdigen Exemplares (Achtung: Fälschung oder Verfälschung) erfordert gewisse Kenntnisse.

Eine sichere Möglichkeit ist, einen Trilobit zu kaufen, der noch im Gestein verborgen ist. Damit er aber "ans Licht der Welt" kommt, ist die Präparation erforderlich. Warum statt Kauf, nicht selber suchen in Marokko?

Wir sind auf dem Weg in den Atlas. Nur mit dem geländefähigen PKW können wir die Wüste durchqueren.








Spät abends erreichen wir das Atlas-Gebirge. Es wird dunkel und wir müssen noch unsere Zelte aufbauen. Es soll nachts sehr kalt werden. Ob unsere Schlafsäcke gut genug sind?






Nach einer sehr kalten Nacht. Das Frühstück ist eingenommen. Die Werkzeuge in die Rucksäcke verstaut. Unsere Marokkaner gehen mit und zeigen uns die Fundstelle. Es ist ein unwegsames Gelände, teilweise recht steil. Nur die Marokkaner scheinen den Weg zu kennen. Wir versuchen uns zu orientieren, um den Weg auch selbst finden zu können.






Vor uns liegt der Weg, den wir zu gehen haben. Hier ist es noch (!) ein Weg. Rechts und links steile Berghänge mit phantastischen, geologischen Gesteinsfolgen. Was wird uns erwarten?








Endlich, nach ca. 3/4 Stunde an der Fundstelle. Ein Graben von 1 Meter Tiefe. Die unterste Platte von ca. 15 cm Stärke soll die gesuchte Schicht sein. Nun geht es nur noch mit Schippe und Brecheisen. Noch geht es gut, doch zu Mittag wird es heiß und fast unerträglich. Unsere Marokakaner haben keine Probleme. Es heißt die Platten zu zerschlagen und sehr genau (!) auf Umrisse der gesuchten Trilobiten zu achten.






Der erste Fund! Ein Trilobit! Ist es ein Ceratarges? Wir sind doch in den gesuchten Ceratarges-Schichten. Doch nur ein Gerastos, am Querschnitt erkenntlich. Nun heißt es beide Fundseiten sorgsam einpacken und beschriften. Wir wollen zu Hause nicht noch einmal auspacken, um zu sehen was es sein könnte. Komplett oder nicht komplett? Man kann es noch nicht sehen.





Wir sind zurück. Unsere Marokkaner bereiten das Essen vor. Ein kleiner, mit Gas betribener Backofen liefert das alltägliche Fladenbrot. Das Essen nimmt Rücksicht auf unseren europäischen Magen. Als Nachtisch gibt es Orangen, auf welche ich eigentlich nie verzichten möchte.







Vor dem Essen noch ein Rundgang durch das Gelände. Am Steilhang viel Gestein mit fossilen Resten. Orthoceren dicht an dicht. Ein Orthoceren-Schlachtfeld. Aus diesem Gestein werden vermutlich die bekannten Tischplatten gemacht.






Ein seltener Besuch. Eine kleine, von Berbern geführte Karawane zieht vorbei. Es sind italienische Touristen auf Dromedaren. Nein, sie suchen keine Trilobiten, nur das Erlebnis in einer faszinierenden Landschaft.






Wir haben die Fundstelle verlassen. Viele Kartons sind verpackt und beschriftet. Genug zu präparieren. Ob der Überrraschungsfund dabei ist? In einem Restaurant lassen wir die Beine bummeln. Erfrischen uns mit Getränken und sehen, dass man unser Mahl schon vorbereitet.









Warum haben wir so geschuftet? Am Straßenrand "Fliegende Händler". Tatsächlich so manches unpräparierte Material für ca. 500 Diram ist zu erwerben.







Auch hier können wir einpacken. Aber hier müssen wir schon genau hinschauen. Bitte kein Gips und kein Zwitter! Vieles ist schon "präpariert". Wir stellen fest, dass unsere gute Präpariertechnik auch hier angewandt wird. Wir nutzen die Möglichkeit einige interessante Stücke zu erwerben. Die guten Dinger liegen halt nicht einfach so herum und wie wir nun wissen, bedarf es vorher viel schweißtreibende Arbeit.